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Sozialpolitik

“Gerechtigkeit erhöht ein Volk,
Unrecht macht ihm Schande!”

(Sprüche 14, 34)

“Warum” fragten Pfarrerin Bärbel Danner und Pfarrer Paul Schobel am 03. April 2004 in Stuttgart im Rahmen des europaweiten Aktionstages gegen Sozialabbau “um alles in der Welt, ist das den Politikern heute nicht mehr zu vermitteln?!”

In unserer Arbeit begegnen wir denen, die nicht zuletzt in Folge staatlicher Deregulierung und massiven Sozialabbaus schon unter die Räder gekommen sind: Menschen, die nicht nur ihr finanzielles Auskommen, die ihre Arbeit verloren haben, sondern auch ihre Wohnung und damit dem letzten Rest und Recht auf Privatheit verlustig gegangen sind. Wir begegnen und unterstützen Menschen, die am unteren Ende der sozialen Skala angelangt sind. Menschen, die im Alltag mühsam um ihre Würde kämpfen.

Seit dem 01. Januar 2023 hat das neue Bürgergeld-Gesetz Hartz IV abgelöst. Dies ging u.a. mit einer Erhöhung der Regelsätze für Leistungsberechtigte einher, zuletzt Anfang 2024 um gut 12%. Es handelt sich um eine schon lange nötige Anpassung an die Preisentwicklung. Doch kaum wurde das sogenannte Existenzminimum angehoben, regen sich bereits lautstark Gegenstimmen z.B. aus CDU und FDP, die Sozialleistungen zugunsten von Aufrüstungsbestrebungen einfrieren möchten. Auch die im Zuge der Bürgergeld-Reform gelockerten Sanktionsregelungen sollen wieder verschärft werden.

“Auf allen Erwerbslosen liegt nun so eine Art Anfangsverdacht, als hätten sie ihre Arbeitslosigkeit selbst verschuldet. Da werden Opfer zu Tätern gemacht, und das ist schamlos!” (Danner/ Schobel am 03.04.2004)

Betrachtet man die derzeitigen Bestrebungen in Teilen der Politik, ist dieser Satz, der sich auf die damalige Hartz IV-Gesetzgebung bezog, heute noch brandaktuell.

In unserer Arbeit erleben wir, wie Armut die Menschen demütigt und ihnen keinen Raum lässt, Hoffnung zu schöpfen.

Im Rahmen unserer begrenzten Möglichkeiten stellen wir Menschen am Rande Wohnraum zu Verfügung, abgeschlossene Wohnungen, die die Voraussetzung für ein menschenwürdiges Leben darstellen. Wir wollen auch nicht schweigen in einer Zeit, in der die meisten Meinungsbildner in unserem Land weiteren Sozialabbau predigen. Wir werden uns weiterhin der primitiven Logik von Markt und Wettbewerb entgegenstellen und uns für die Entrechteten einsetzen.

15. Dezember 2021
“(K)ein Wohnraum für alle” – neue Studie

25. März 2021
Existenzsicherung neu denken – „Hartz IV“ überwinden